Buildership

Entrepreneurial Research

A

Added Value

Beim Added Value handelt es sich um verschiedene nicht monetäre Leistungen einer Venture-Capital-Gesellschaft, die sie zusätzlich zu ihrem Beteiligungsengagement an ihre Startups erbringt. Die Leistungen werden mit dem Ziel erbracht, das Unternehmenswachstum und damit einhergehend den Unternehmenswert über den Zeitraum des Beteiligungsengagements zu steigern. Die Leistungen können sich in Abhängigkeit vom Betreuungskonzept prinzipiell auf sämtliche operative und strategische betriebliche Funktionsbereiche des Startups beziehen.[1] Konkret profitieren die Startups vom Management- und Branchen-Knowhow einer Venture-Capital-Gesellschaft sowie vom Zugang zu deren attraktiven Kundennetzwerken, Geschäftspartnern und potenziellen weiteren Investoren. Daneben dient die Venture-Capital-Gesellschaft als Sparringspartner im Strategiefindungsprozess und unterstützt beim Unternehmenscontrolling.[2]

 

Fachliteratur

[1] vgl. Boué 2008, S. 24, 27–28

[2] vgl. Rauschenbusch 2005, S. 105

 

Boué, Andreas R. (2008): Wie komme ich zu Venture Capital? Praxisratgeber mit Insidertipps für die erfolgreiche Kapitalakquise, Wien.

Rauschenbusch, Alec (2005): Der Weg zu einer erfolgreichen Finanzierung. Venture Capital als Finanzierungsinstrument für High-tech-Start-ups, in: Venture Capital Magazin. Sonderausgabe „Tech-Guide 2005“, S. 104–105.

B

Big-Money-Modell

Das Big-Money-Modell ist ein Begriff aus der Welt des Venture Capital. Er bezeichnet innovative Gründungskonzepte, die einen sehr hohen Finanzierungsbedarf haben und aufgrund eines Technologievorsprungs und erkannter Marktbedürfnisse ein starkes und rasantes Wachstum versprechen.[1] Die Grundlage für die Umsetzung des Big-Money-Modells bildet eine aussichtsreiche unternehmerische Gelegenheit, aus der heraus ein tragfähiges Geschäftsmodell zunächst entwickelt und anschließend in einem überzeugenden Businessplan beschrieben wird. Das Big-Money-Modell beinhaltet den Anspruch, groß zu starten und zu wachsen.[2] Nur Unternehmensgründungen, die das Big-Money-Modell verfolgen, sind auch wirklich für Venture-Capital-Gesellschaften interessant.[3]

 

Fachliteratur

[1] vgl. Weitnauer 2011, S. 13

[2] vgl. Volkmann/Tokarski 2006, S. 312

[3] vgl. Weitnauer 2011, S. 13

 

Volkmann, Christine K./Tokarski, Kim Oliver (2006): Entrepreneurship. Gründung und Wachstum von jungen Unternehmen, Stuttgart.

Weitnauer, Wolfgang (2011): Handbuch Venture Capital. Von der Innovation zum Börsengang, 4. Auflage, München.

D

Due Diligence

Beteiligungswürdigkeitsprüfung. Bei einer Due Diligence prüft ein Investor das kapitalsuchende Unternehmen auf Herz und Nieren als Grundlage für die Investitionsentscheidung.[1] Das kapitalsuchende Unternehmen muss einer Due Diligence vorher zustimmen. Ziel der Due Diligence ist das Identifizieren von Risiken für den Investor. Dafür durchleuchtet er sämtliche Bereiche des kapitalsuchenden Unternehmens und das Finanzierungsvorhaben an sich. Eine Due Diligence nimmt in der Regel etwa zwei bis vier Wochen in Anspruch.[2]

Due Diligence gliedert sich in mehrere Teilprüfungen auf, die meist von externen Spezialisten durchgeführt werden:

  • Legal Due Diligence
  • Financial Due Diligence
  • Technical Due Diligence
  • Commercial Due Diligence

Wenn die Due Diligence positiv verläuft und keine Erkenntnisse hervorbringt, die den Investor dazu bringen, sein Angebot zu überdenken und anzupassen, finden sich beide Parteien zu konkreten Beteiligungsverhandlungen zusammen. [3] In seltenen Fällen laufen die Beteiligungs- bzw. Vertragsverhandlungen bereits parallel zur laufenden Due Diligence, um den Prozess zu beschleunigen. [4]

 

Fachliteratur

[1] Weitnauer 2011, S. 293

[2] Boué 2008, S. 23

[3] Lemper 2005, S. 70-71

[4] Rauschenbusch 2005, S. 105

 

Boué, Andreas R. (2008): Wie komme ich zu Venture Capital? Praxisratgeber mit Insidertipps für die erfolgreiche Kapitalakquise, Wien.

Lemper, Stefan (2005): Ablauf einer Venture-Capital-Finanzierung – 5 idealtypische Phasen zwischen erster Kontaktaufnahme und Unterzeichnung der Verträge, in: Venture Capital Magazin. Sonderausgabe „Start-up 2006”, S. 70-71.

Rauschenbusch, Alec (2005): Der Weg zu einer erfolgreichen Finanzierung. Venture Capital als Finanzierungsinstrument für High-tech-Start-ups, in: Venture Capital Magazin. Sonderausgabe „Tech-Guide 2005“, S. 104-105.

Weitnauer, Wolfgang (2011): Handbuch Venture Capital. Von der Innovation zum Börsengang, 4. Auflage, München.

E

Eigenkapital

Eigenkapital gehört zu der Haftungsmasse eines Unternehmens. Sie ist dem Risiko des vollständigen Verlusts ausgesetzt und dient dem Bestands- und Gläubigerschutz. Eigenkapital bildet die Basis für die Finanzierungsstruktur eines gesamten Unternehmens, ohne die alternative Finanzierungsinstrumente aus dem Bereich des Fremdkapitals oder Mezzanine nicht zu erlangen wären.[1] Eigenkapital kann einem Unternehmen entweder durch eine Beteiligungsfinanzierung von außen zugeführt oder durch Gewinnthesaurierung (Einbehaltung der Gewinne im Unternehmen zur Stärkung des Eigenkapitals) als Innenfinanzierung gebildet werden.[2] Eigenkapital wird einem Unternehmen zeitlich unbefristet zur Verfügung gestellt.[3]

 

Fachliteratur

[1] Weitnauer 2011, S. 156

[2] Wöhe 2002, S. 922

[3] Volkmann/Tokarski 2006, S. 345

 

Volkmann, Christine K./Tokarski, Kim Oliver (2006): Entrepreneurship. Gründung und Wachstum von jungen Unternehmen, Stuttgart.

Weitnauer, Wolfgang (2011): Handbuch Venture Capital. Von der Innovation zum Börsengang, 4. Auflage, München.

Wöhe, Günter (2002): Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 21. Auflage, München.

 

Executive Summary

Das Executive Summary ist die verdichtete und reduzierte Version des Business Plans und somit dessen wichtigster Bestandteil. Es dient dazu, Investoren für die eigene Geschäftsidee zu gewinnen, und ist oftmals der berühmte erste Eindruck, für den es keine zweite Chance gibt. Anders gesagt: Es ist die Eintrittskarte für ein Investitionsvorhaben.[1]

Das Executive Summary ist kein Werbetext, sondern eine sachorientierte Darstellung von Fakten. Es sollte maximal zwei Seiten lang sein und dennoch alle relevanten Informationen in Bezug auf die Unternehmensgründung beinhalten. Hier wird deutlich, dass eine Reduktion von Informationen unabdingbar ist – eine Herausforderung für viele Gründerinnen und Gründer. Auch der Schreibstil sollte «reduziert» sein, dass heisst, so kurz und dicht wie möglich schreiben, leicht verständlich formulieren sowie auf umständliche Satzkonstruktionen verzichten.[2]

 

Fachliteratur

[1] vgl. Geigenberger 1999, S. 61

[2] vgl. Fischl/Wagner 2011, S. 25-26

 

Fischl, Bernd/Wagner, Stefan (2011): Der perfekte Businessplan. So überzeugen Sie Banken und Investoren, 2. Auflage, München.

Geigenberger, Isabel (1999): Risikokapital für Unternehmensgründer. Der Weg zum Venture Capital, München.

Exit

Mit dem Exit endet die Beteiligungsphase der Venture-Capital-Gesellschaft, meistens nach drei bis sieben Jahren.[1] Der Ausstieg aus der Beteiligung erfolgt üblicherweise durch einen Börsengang (IPO = Initial Public Offering) oder durch den Verkauf der Unternehmensbeteiligung an die Altgesellschafter (klassischerweise der oder die Gründer) oder an strategische Investoren.[2]

 

Fachliteratur

[1] Weitnauer 2011, S. 15

[2] Rauschenbusch 2005, S. 105

 

Rauschenbusch, Alec (2005): Der Weg zu einer erfolgreichen Finanzierung. Venture Capital als Finanzierungsinstrument für High-tech-Start-ups, in: Venture Capital Magazin. Sonderausgabe „Tech-Guide 2005“, S. 104-105.

Weitnauer, Wolfgang (2011): Handbuch Venture Capital. Von der Innovation zum Börsengang, 4. Auflage, München.

 

F

Fremdkapital

Fremdkapital wird den Kapitalnehmern nur für einen befristeten Zeitraum überlassen. Hierin liegt der signifikante Unterschied zum Eigenkapital. Aufgenommenes Fremdkapital muss – anders als Eigenkapital – innerhalb eines zuvor vertraglich vereinbarten Zeitraums an die Kapitalgeber zurückgezahlt werden. Finanzierungen durch Fremdkapital werden nach ihrer Fristigkeit in kurz-, mittel- und langfristige Fremdfinanzierungen unterteilt. Zu den kurzfristigen Fremdfinanzierungsquellen gehören zum Beispiel Kontokorrentkredite, Lieferantenkredite und Kundenanzahlungen. Zu den mittel- und langfristigen Fremdfinanzierungsquellen gehören zum Beispiel die klassischen Darlehen, Unternehmensanleihen und Schuldscheindarlehen. Bei der Aufnahme von Fremdkapital sollte stets die «goldene Finanzierungsregel» beachtet werden. Diese besagt, dass die Fristenkongruenz zwischen der Dauer der Kapitalüberlassung und Kapitalbindung stets beachtet werden muss. Kurzfristiges Fremdkapital darf demnach nicht zur Finanzierung von Anlagevermögen verwendet werden, da es dazu bestimmt ist, dem Unternehmen langfristig zu dienen und hierdurch das überlassene Kapital entsprechend langfristig im Unternehmen gebunden wird.[1] Fremdkapital wird in der Regel erst für fortgeschrittene Gründungsunternehmen relevant.[2]

 

Fachliteratur

[1] vgl. Volkmann/Tokarski 2006, S. 345-353

[2] vgl. Weitnauer 2011, S. 158-159

 

Volkmann, Christine K./Tokarski, Kim Oliver (2006): Entrepreneurship. Gründung und Wachstum von jungen Unternehmen, Stuttgart.

Weitnauer, Wolfgang (2011): Handbuch Venture Capital. Von der Innovation zum Börsengang, 4. Auflage, München.

G

Guerilla-Marketing

Guerilla-Marketing beschreibt eine unkonventionelle Form des Marketings, bei der eine Marke der gewünschten Zielgruppe völlig unerwartet präsentiert wird, so dass sich jeder einzelne persönlich angesprochen fühlt.[1] Laut Hutter/Hoffmann umfasst Guerilla-Marketing „verschiedene kommunikationspolitische Instrumente, die darauf abzielen, mit vergleichsweise geringen Kosten bei einer möglichst großen Anzahl von Personen einen Überraschungseffekt zu erzielen, um so einen sehr hohen Guerilla-Effekt (Verhältnis Werbenutzen/-kosten) zu erzielen.“[2] Als drei zentrale Prinzipien des Guerilla-Marketings werden folgende definiert:

• Guerilla-Marketing ist überraschend. Es setzt auf ungewöhnliche Aktionen, um somit die Beachtung der (werbeübersättigten) Konsumenten zu gewinnen.[3]

• Guerilla-Marketing-Aktionen sind rebellisch. Sie verfolgen zumeist das Ziel, die Funktionsweisen des herkömmlichen Marketings in Frage zu stellen und die Werte der Konkurrenz zu destabilisieren.[4]

• Guerilla-Marketing setzt auf die eigendynamische und selbstständige Verbreitung der Werbebotschaft.[5]

 

Fachliteratur

[1] vgl. Margolis/Garrigan 2010, o.S.

[2] vgl. Hutter/Hoffmann 2011, S. 121–135

[3] vgl. Schulte 2007, S. 28

[4] vgl. Zerr 2005, S. 468

[5] vgl. Huber/Meyer/Nachtigall 2009, S. 6

 

Huber, F./Meyer, F., Nachtigall, C. (2009): Guerilla-Marketing, S. 6 in: Wollscheid, C. (2010): Guerilla-Marketing, Grundlagen, Instrumente und Beispiele, Hamburg.

Hutter/Hoffmann (2011): Guerilla-Marketing – eine nüchterne Betrachtung einer vieldiskutierten Werbeform. In: der Markt – International Journal of Marketing. Nr. 2, 2011a, 50. Jg., S. 121–135.

Margolis, J./Garrigan, P. (2010): Guerilla-Marketing für Dummies, Weinheim.

Schulte, T. (2007): Guerilla-Marketing für Unternehmenstypen, ¬ Das Kompendium, 3., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Sternenfels.

Zerr, K. (2005): Guerilla-Marketing in der Kommunikation, S. 468, in: Wollscheid, C. (2010): Guerilla-Marketing, Grundlagen, Instrumente und Beispiele, Hamburg.

R

Return on Investment

Der Return on Investment (oder kurz RoI) ist eine betriebswirtschaftliche Kennziffer, welche die Rentabilität eines Unternehmens widerspiegelt. Der RoI wird von der Höhe des eingesetzten Eigenkapitals beeinflusst, da er sich aus dem Verhältnis von Jahresüberschuss, Zinsen und Steuern zum Gesamtkapital errechnet. Er ist umso größer, je geringer das eingesetzte Eigenkapital ist. Dieses Prinzip wird als “Leverage”-Effekt bezeichnet.[1]

 

Fachliteratur

[1] Weitnauer 2011, S. 156

 

Weitnauer, Wolfgang (2011): Handbuch Venture Capital. Von der Innovation zum Börsengang, 4. Auflage, München.

V

Venture Capital

Wagnis- oder Risikokapital, das zeitlich befristet als Eigenkapital in ein junges, schnell wachsendes und nicht börsennotiertes Startup investiert wird. Investoren entscheiden sich typischerweise für Startups mit großem Ertragspotenzial, das auf Produkt- oder Dienstleistungsneuerungen beruht. Mit der Investition erwirbt der Investor Anteile am Unternehmen, die bei einem Exit nach einigen Jahren möglichst gewinnbringendend verkauft werden. In der Regel unterstützen Venture-Capital-Investoren die Gründer auch aktiv in Managementfragen.[1]

 

Fachliteratur

[1] Kobel 2005, S. 153

 

Kobel, Magnus (2005): Pre-IPO-Finanzierungen durch Venture-Capital-Unternehmen. Eine phasenspezifische Analyse der institutionenökonomischen Risiken des Investors, Bayreuth.

Fachliteratur

  • Boué, Andreas R. (2008): Wie komme ich zu Venture Capital? Praxisratgeber mit Insidertipps für die erfolgreiche Kapitalakquise, Wien.
  • Fischl, Bernd/Wagner, Stefan. (2011): Der perfekte Businessplan. So überzeugen Sie Banken und Investoren, 2. Auflage, München.
  • Geigenberger, Isabel. (1999): Risikokapital für Unternehmensgründer. Der Weg zum Venture Capital, München.
  • Huber, F./Meyer, F., Nachtigall, C. (2009): Guerilla-Marketing, S. 6 in: Wollscheid, C. (2010): Guerilla-Marketing, Grundlagen, Instrumente und Beispiele, Hamburg.
  • Hutter/Hoffmann (2011): Guerilla-Marketing – eine nüchterne Betrachtung einer vieldiskutierten Werbeform. In: der Markt – International Journal of Marketing. Nr. 2, 2011a, 50. Jg., S. 121–135.
  • Kobel, Magnus. (2005): Pre-IPO-Finanzierungen durch Venture-Capital-Unternehmen. Eine phasenspezifische Analyse der institutionenökonomischen Risiken des Investors, Bayreuth.
  • Lemper, Stefan (2005): Ablauf einer Venture-Capital-Finanzierung – 5 idealtypische Phasen zwischen erster Kontaktaufnahme und Unterzeichnung der Verträge, in: Venture Capital Magazin. Sonderausgabe „Start-up 2006”, S. 70–71.
  • Margolis, J./Garrigan, P. (2010): Guerilla-Marketing für Dummies, Weinheim.
  • Rauschenbusch, Alec (2005): Der Weg zu einer erfolgreichen Finanzierung. Venture Capital als Finanzierungsinstrument für High-tech-Start-ups, in: Venture Capital Magazin. Sonderausgabe „Tech-Guide 2005“, S. 104–105.
  • Schulte, T. (2007): Guerilla-Marketing für Unternehmenstypen, ¬ Das Kompendium, 3., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Sternenfels.
  • Volkmann, Christine K./Tokarski, Kim Oliver. (2006): Entrepreneurship. Gründung und Wachstum von jungen Unternehmen, Stuttgart.
  • Weitnauer, Wolfgang (2011): Handbuch Venture Capital. Von der Innovation zum Börsengang, 4. Auflage, München.
  • Wöhe, Günter. (2002): Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 21. Auflage, München.
  • Zerr, K. (2005): Guerilla-Marketing in der Kommunikation, S. 468, in: Wollscheid, C. (2010): Guerilla-Marketing, Grundlagen, Instrumente und Beispiele, Hamburg.